Entdecke, was Vinyasa Yoga wirklich bedeutet, und wie Du durch die Synchronisation von Atem und Bewegung Körper und Geist in Einklang bringst. Tipps für den Einstieg und die Wirkung von Vinyasa Yoga.
Alles fließt, alles ist eins – wie eine Art Meditation. So oder so ähnlich beschreiben viele den Zustand der Vinyasa Yoga Praxis.
Doch was bedeutet das wirklich? Auf was beruht Vinyasa Yoga? Und wie übt man Vinyasa Yoga?
Vinyasa Yoga ist ein dynamischer, fließender Yoga-Stil, bei dem die Asanas, also die verschiedenen Körperhaltungen, mit Hilfe der Atmung miteinander verbunden werden.
Man spricht von einer atemsynchronen Bewegung, bei der die Bewegung der Atmung folgt. So gibt der Atemrhythmus auch das Tempo vor, in dem praktiziert wird. Und genau das ist die eigentliche Herausforderung. Die Aufmerksamkeit die ganze Zeit der Atmung zu widmen und die Bewegung daran anzupassen, ist ungewohnt. Es ist aber ein Mittel, um deinen Körper nicht nur als physische Hülle, sondern als Tempel der Seele kennenzulernen, Verbindung zu schaffen und Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen – das, was Yoga anstrebt.
Gerade verkopften, weniger spirituellen Menschen kann Vinyasa Yoga durch die erst einmal sehr körperbezogene Praxis den Zugang zu anderen Themen des Yoga erleichtern. Der starke Fokus auf die Atmung und die immer fortlaufenden, fließenden Bewegungen können helfen, Meditation zu erfahren und eine tiefere Verbindung zu deinem wahren Selbst aufzubauen.
Atmung und Bewegung sind die zwei Teile, die im Vinyasa Yoga unzertrennlich miteinander verbunden sind. Dabei gibt es grundlegende Prinzipien, die den fließenden Yoga-Stil charakterisieren.
Yoga ist viel mehr als eine rein körperliche Praxis. So werden auch im Vinyasa Yoga Körper und Geist gleichermaßen geschult. Rein physisch erwärmt die dynamische, kraftvolle Praxis den Körper, dehnt, kräftigt, mobilisiert und stabilisiert. Deine Muskulatur wird gestärkt und bleibt dennoch geschmeidig. Durch die ständige Atembeobachtung wird außerdem deine mentale Stärke sowie deine Konzentrationsfähigkeit gefördert.
Der Wechsel von öffnenden und schließenden Asanas wirkt gleichzeitig anregend und beruhigend. Eine dynamische Vinyasa Praxis kann so auch helfen, die Gedanken ruhiger werden zu lassen – ganz nach Patanjalis zweitem Yoga Sutra „yogaś citta-vṛtti-nirodhaḥ“, was so viel bedeutet wie „Yoga ist das zur Ruhe kommen der Gedanken im Geist“.
Wer keinerlei Erfahrung mit Vinyasa Yoga hat, tut sich gerade am Anfang schwer, in den Fluss der Atmung zu kommen. Um sich der Atmung hinzugeben und nicht auch noch über die Abfolge der Asanas nachdenken zu müssen, lohnt es sich, eine Yoga Stunde zu besuchen, in der dich der Lehrer durch die verschiedenen Körperhaltungen leitet. So wird dir außerdem ein Atemrhythmus vorgegeben, an dem du dich festhalten kannst. Verlierst du deine Atmung, fokussierst du dich erneut – so lange, bis es eben klappt.
Dabei kann es durchaus sein, dass das – selbst nach jahrelanger Vinyasa Praxis – an einem Tag viel besser als an einem anderen klappt, je nachdem, wie es heute mit deiner Konzentrationsfähigkeit aussieht. Aber genau dafür gehst du ja auf deine Matte. Natürlich kannst du Vinyasa Yoga auch zu Hause praktizieren. Um das Prinzip der atemsynchronen Bewegung zu verinnerlichen, solltest du dich erst an kleinen Sequenzen wie Katze und Kuh oder dem Sonnengruß üben.
Mit Geduld, Disziplin und Mitgefühl wirst du deinen Körper immer besser kennenlernen und irgendwann ganz von selbst mit der Atmung durch die Bewegungen gleiten.