Die posturale Kontrolle bezeichnet die Fähigkeit unseres Körpers, trotz Schwerkraft eine aufrechte Körperhaltung beizubehalten.
Die posturale Kontrolle kann mit einer klinischen Messmethode, der sogenannten “Posturographie” gemessen werden. Der Körper kann sich automatisch ausbalancieren, egal ob in Bewegung, wie beispielsweise beim Sport, oder statisch. Auf den Körper wirken sowohl intern Kräfte (durch Bewegungen des Körpers selbst) als auch extern (Schwerkraft).
Die Kräfte, die auf den Körper einwirken, müssen dabei stets so kompensiert werden, dass das Gleichgewicht erhalten bleibt.
Die posturale Kontrolle basiert auf der Verarbeitung des zentralen Nervensystems. Dabei werden Wahrnehmungen des visuellen Systems, des Vestibularorgans sowie der Propriorezeptoren und Exterozeptoren verarbeitet.
Der Begriff der Bewegungskontrolle (oder auch motorische Kontrolle) stammt aus der Bewegungswissenschaft. Bewegungskontrolle bezeichnet eine Fähigkeit des Bewegungssystems des menschlichen Körpers.
Mit dieser können Bewegungen geplant, koordiniert und durchgeführt werden. Daher wird die Bewegungskontrolle auch als Überwachung oder Monitoring der gesamten Bewegungsabläufe bezeichnet.
Die Bewegungskontrolle läuft bei jeder Bewegung automatisch ab und ist dem Ausführenden meist nicht bewusst. Motorische Kontrolle gibt dem Körper eine physiologische Sicherheit und spielt eine große Rolle beim Lernen neuer Bewegungsabläufe.
Bei der motorischen Kontrolle werden Informationen aus verschiedenen Quellen verarbeitet. Die Informationen stammen sowohl aus dem Körper selbst, als auch aus der Umwelt. Durch eine Interaktion von peripherem und zentralem Nervensystem sowie dem Muskelsystem können diese zielgerichtet verarbeitet werden.
Um Bewegungskontrolle besser verstehen zu können, ist sie Untersuchungsgegenstand zahlreicher Disziplinen, wie Biomechanik, Physik, Ingenieurswissenschaften, aber auch Psychologie und Neurowissenschaften.
Aufgrund vieler neuer Erkenntnisse über Hirnstrukturen hat sich das Verständnis der Bewegungskontrolle stark gewandelt. So weiß man inzwischen, dass die Kontrolle des Bewegungssystems ständig aktiv ist und nicht erst bei einer Störung.
Bei der Auslösung von Bewegung wird das gesamte Netzwerk der Bewegungskontrolle aktiviert.
Beim sensomotorischen Training spielen sowohl die posturale Kontrolle als auch die Bewegungskontrolle eine wichtige Rolle. Das sensomotorische Training findet sich mittlerweile sowohl in der Prävention, der Sportrehabilitation als auch im Leistungssport.
Durch das sportliche Training werden motorische Lernprozesse eingeleitet. Durch das Training wird die posturale Kontrolle verbessert, wodurch sich leistungssteigernde Effekte zeigen.
Die Lernprozesse zeigen sich aber auch in der Bewegungskontrolle durch verbesserte Bewegungsausführung, Technik und Bewegungsökonomie.