Postactivation Potentiation, bzw. Postaktivierungspotenzierung (PAP) bezeichnet ein Trainingsprinzip, bei welchem eine größere Kraft, bzw. Muskelleistung entfaltet werden kann, wenn zuvor eine hohe Aktivierung stattgefunden hat.
Nach der Theorie von Postactivation Potentiation, wird die mechanische Leistung des Muskels durch vorherige durch seine kontraktile Geschichte mitbestimmt. Die maximale Schnellkraft wird positiv durch Maximalkraftleistungen beeinflusst.
Dadurch werden schnelle Typ-II-Muskelfasern angeregt und es kann sich mehr Calcium in relevanten Zellen ansammeln. Während Kontraktionen, die ermüdend wirken, negativ auf die Muskelleistung wirken, wirken nicht-ermüdende positiv auf die Muskelleistung.
Damit der Effekt von Postactivation Potentiation ausgelöst wird, müssen sogenannte “Konditionierungsaktivitäten” stattfinden. Je stärker die Konditionierungsaktivitäten sind, desto höher ist auch der Effekt von Postactivation Potentiation.
Durch wissenschaftliche Studien konnte der zeitliche Verlauf bei Postactivation Potentiation untersucht werden. Dabei konnte festgestellt werden, dass die Wirkung direkt nach der Konditionierungsaktivität am stärksten ist und darauf schnell abfällt.
Jedoch ist zu beachten, dass nach der Konditionierungsaktivität ein Leistungsabfall durch Ermüdung am stärksten ist.
Der Effekt von Postactivation Potentiation konnte bereits mehrfach wissenschaftlich nachgewiesen werden. Die genauen Ursachen für den Effekt konnten jedoch noch nicht eindeutig geklärt werden.
Bei Untersuchungen von Postactivation Potentiation zeigte sich, dass sowohl vor als auch nach einer willkürlichen Kontraktion schnelle Muskelbewegungen ausgelöst werden.
Der Effekt von Postactivation Potentiation ist sowohl für das Training als auch für den Wettbewerb bedeutend.
Die Leistung bei Würfen, Sprüngen oder Sprints kann gesteigert werden. In Studien konnten die leistungssteigernden Effekte aufgrund von Konditionierungsaktivitäten gezeigt werden.
Wichtig für eine Netto-Leistungssteigerung ist jedoch, dass die Steigerung durch Postactivation Potentiation größer ist als die Minderung durch Ermüdung.
Bei welcher Sportart kann die größte Leistungssteigerung durch Postactivation Potentiation erreicht werden?
Unabhängig von der Sportart konnte bei bereits trainierten Sportlern eine größere Leistungssteigerung durch Postactivation Potentiation beobachtet werden als bei weniger trainierten Sportlern.
Zudem ist die Leistungssteigerung bei den Sportarten am größten, welche von den Typ-II-Muskelfasern am meisten profitieren. Hierzu gehören Sprints, Sprünge oder Sportarten mit einer hohen Kraftentwicklungsrate.