Es gibt fünf motorische Fähigkeiten, die einen guten Sportler ausmachen.
Doch was machen die motorischen Fähigkeiten im Einzelnen aus?
Und wie lassen sich die motorischen Fähigkeiten trainieren?
Das erfährst Du hier!
Mit Motorik werden alle Steuerungs- und Funktionsprozesse bezeichnet, die Basis für Haltung und Bewegung sind.
Die Ausführung einer bestimmten Leistung erfordert verschiedene Bedingungen.
Der Begriff “Fähigkeit” beschreibt dabei die Gesamtheit der personalen (die Person betreffend) Bedingungen, die für das Ausführen einer bestimmten Leistung notwendig sind.
Unter dem Begriff der motorischen Fähigkeiten werden die fünf Grundfähigkeiten des menschlichen Körpers verstanden, aus denen sich alle Bewegungen des Körpers zusammensetzen.
Zu den fünf motorischen Fähigkeiten gehören:
Sie sind die Grundvoraussetzungen für sportliche Leistungsfähigkeit und jedes motorische Lernen.
Die motorischen Fähigkeiten sind durch die jeweilige Ausprägung der funktionellen Einheiten der unterschiedlichen Körpersysteme bedingt. Sie bilden die Grundlage der gesamten Motorik und sind damit auch für die körperliche Leistungsfähigkeit entscheidend.
Zu diesen Körpersystemen gehören:
Die sportmotorische Leistung wird durch eine große Anzahl an verschiedenen Faktoren und durch ihr Zusammenwirken bestimmt. Die Ausprägung der sportmotorischen Leistung wird auch als sportliche Leistungsfähigkeit bezeichnet.
Die motorischen Fähigkeiten können nach ihren jeweiligen physiologischen Bedingungen in drei Bereiche eingeteilt werden:
Aus sportwissenschaftlicher Sicht wird die motorische Leistungsfähigkeit auch in drei Ebenen aufgeteilt.
Auf einer ersten Ebene können zwischen den sogenannten “energetisch determinierten, konditionellen Fähigkeiten” und “informationsorientierten, koordinativen Fähigkeiten” unterschieden werden.
Bei der nächsten Ebene folgen die übergreifenden motorischen Beanspruchungsformen oder motorische Fähigkeiten genannt: Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination.
Bezüglich der Zugehörigkeit der motorischen Fähigkeit Beweglichkeit gibt es in der Sportwissenschaft verschiedene Ansätze. So wird sie entweder zu den motorischen Fähigkeiten hinzugezählt oder gesondert als ein passives System der Energieübertragung gesehen.
In der letzten Ebene gliedern sich die motorischen Fähigkeiten in weitere Bereiche auf, den sogenannten “Fähigkeitskomponenten”: aerobe Ausdauer, anaerobe Ausdauer, Kraftausdauer, Maximalkraft, Schnellkraft, Aktionsschnelligkeit, Reaktionsschnelligkeit, Koordination unter Zeitdruck, Koordination bei Präzisionsaufgaben.
Jeder Mensch und jedes Lebewesen hat die motorischen Fähigkeiten zu einem gewissen Grad angeboren. Die motorischen Fähigkeiten sind bei jeder Person etwas anders ausgebildet.
So haben manche Personen daher vielleicht besser ausgebildete motorische Fähigkeiten als andere. Sie spielen vor allem im Kindesalter eine große Rolle, begleiten uns jedoch das ganze Leben über.
Das bedeutet jedoch nicht, dass es bei dem Level der angeborenen oder früh ausgebildeten motorischen Fähigkeiten bleiben muss. Denn die motorischen Fähigkeiten lassen sich ein Leben lang trainieren und steigern.
So hat eine Person, die ihre motorischen Fähigkeiten ihr Leben lang trainiert hat, meist besser ausgebildete, als eine andere Person, die mit hohen Fähigkeiten geboren wurde, diese jedoch nicht gefordert hat.
Darum versuchen motivierte Sportler möglichst viele der motorischen Fähigkeiten langfristig zu steigern.
Je nach Disziplin und Sportart sind jedoch unterschiedliche motorische Fähigkeiten gefragt und müssen dementsprechend gefordert werden.
Während die motorischen Fähigkeiten angeboren sind und trainiert werden können, müssen Fertigkeiten von jeder Person selbst angeeignet werden.
Unter motorischen Fertigkeiten versteht man die Techniken, die wir auf Basis der sportmotorischen Fähigkeiten ausgebildet haben.
Die ersten entstehen bereits im frühen Kindesalter: Beispielsweise, wenn wir Krabbeln, Stehen und Laufen lernen. Damit benötigen wir bereits in jungen Jahren Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Koordination.
Die Ausbildung und Anwendung motorischer Fähigkeiten ist für den Menschen also enorm wichtig.
So, wie wir als Kinder Stehen oder Laufen lernen müssen, müssen wir auch bei jeder neuen Sportart oder neuen Übungen die genauen Abläufe lernen.
Im Folgenden sollen nun die fünf motorischen Fähigkeiten im Einzelnen vorgestellt werden.
Unter Ausdauer versteht man die motorische Fähigkeit, über eine möglichst lange Dauer eine bestimmte Intensität einer Bewegung (z.B. Laufgeschwindigkeit beim Laufen) aufrechterhalten zu können, ohne vorzeitig körperlich, bzw. geistig zu ermüden.
Die Zeit, die der Körper nach der körperlichen Belastung zur Regeneration benötigt, wird ebenfalls dazugezählt.
Die Ausdauerfähigkeit hängt von der physischen und psychischen Widerstandsfähigkeit gegen die Belastung ab.
Die motorische Fähigkeit Ausdauer lässt sich auf drei verschiedene Arten aufteilen:
Belastungsdauer
In der Trainingslehre wird oftmals die Belastungsdauer zur Einteilung der Ausdauer genutzt. Dabei werden folgende Zeiten verwendet:
Bezeichnung | Kurz | Mittel | Lang 1 | Lang 2 | Lang 3 | Lang 4 |
Dauer | 35-120 s | 2-10 min | 10-35 min | 35-90 min | 90 min - 6 Std | Über 6 Std. |
Für Hobbysportler gibt es eine abgemilderte Einteilung in Kurz (bis 2 Min.), Mittel (bis 30 Min.) und lang (über 30 Min.).
Einbezogene Muskulatur
Die motorische Fähigkeit Ausdauer kann auch nach der Muskulatur eingeteilt werden, welche bei der Belastung beansprucht wird:
Stoffwechsel
Die letzte Einteilung der Ausdauerfähigkeit erfolgt nach dem Stoffwechsel:
Kraft beschreibt die motorische Fähigkeit einem bestimmten Widerstand überwinden zu können oder diesem standzuhalten.
Die motorische Kraftfähigkeit kann nach sportmethodischer Sicht in die verschiedenen Erscheinungsformen wie Sprint-, Wurf- oder Sprungkraft unterschieden werden.
Eine weitere übliche Einteilung der motorischen Kraftfähigkeit ist:
Der Begriff Schnelligkeit beschreibt die motorische Fähigkeit in anspruchsvollen sportlichen Leistungen schnellstmöglich auf Signale oder Reize zu reagieren oder Bewegungen bei geringem Widerstand schnellstmöglich durchzuführen.
Für die motorische Fähigkeit der Schnelligkeit ist das Nerven-Muskelsystem von großer Bedeutung und kann mit Hilfe des Explosivkrafttrainings verbessert werden.
Auch die Schnelligkeit kann in drei Kategorien aufgeteilt werden:
Unter Koordination wird die motorische Fähigkeit verstanden Bewegungen bewusst auszuführen oder zu steuern. Sie hat Auswirkungen auf die Qualität von Bewegungen und ist eine wichtige Basis für komplexere Bewegungsabläufe.
Die motorische Fähigkeit Koordination ist zudem ein Sammelbegriff für die sieben sogenannten “koordinativen Fähigkeiten”:
Mit Hilfe der motorischen Fähigkeit Beweglichkeit können Bewegungen gezielt und willkürlich ausgeführt werden. Zudem ist man in der Lage, Bewegungen in einem möglichst großen Radius auszuführen.
Beweglichkeit ist im Vergleich zu den anderen motorischen Fähigkeiten von verschiedenen Faktoren abhängig, wie Geschlecht, Alter, Tageszeit, Temperatur oder neurochemische Bedingungen wie Hormone.
Sie wird wiederum unterteilt in: