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Bereich: Physiologie

Was versteht man unter der Bauchspeicheldrüse?

Welche Funktionen hat sie und welche Rolle spielte sie für die Gesundheit?

Wir klären Dich gerne über die Bauchspeicheldrüse auf!

Was ist die Bauchspeicheldrüse?

Die Bauchspeicheldrüse ist ein sogenanntes “Drüsenorgan” bei Menschen und Wirbeltieren. Sie spielt vor allem bei der Verdauung und bei der Abgabe von Hormonen eine wichtige Rolle.

Daher ist die Bauchspeicheldrüse sowohl eine exokrine Drüse (nach außen abgebend in den Verdauungstrakt) als auch eine endokrine Drüse (nach innen abgebend ins Blut).

In der Fachsprache wird für die Bauchspeicheldrüse auch die griechische Bezeichnung Pankreas verwendet.

Die Bauchspeicheldrüse gilt zudem als eine der größten Drüsen im menschlichen Körper.

Aufbau der Bauchspeicheldrüse

Die äußere Form der Bauchspeicheldrüse ähnelt der einer Zunge. Sie hat eine Gesamtlänge von etwa 15 bis 20 cm, eine Breite von 1-2 cm und ist im Durchschnitt 70 g schwer.

Die Bauchspeicheldrüse lässt sich in drei Hauptbereiche unterteilen mit Kopf, Körper und Schwanz. Zudem wird sie von dem sogenannten Pankreasgang durchquert. Dieser ist für die Weiterleitung des Verdauungssekretes zuständig.

Neben den Pankreas-Zellen, die sich auf der gesamten Bauchspeicheldrüse verteilen, besitzt die Drüse Langerhans-Inseln. Diese bilden den endokrinen Teil der Bauchspeicheldrüse. Sie werden aufgeteilt in A-, B- und D-Inselzellen, die für die Produktion unterschiedlicher Stoffe zuständig sind.

Diese enthalten unter anderem Zellen, die das Hormon Insulin (B-Zellen) und dessen Gegenspieler Glukagon (A-Zellen) bilden und abgeben. Benannt sind die Langerhans-Inseln der Bauchspeicheldrüse nach ihrem Entdecker Paul Langerhans.

Den exokrinen Anteil der Bauchspeicheldrüsen bilden Drüsenzellen, auch Acini genannt. Diese sind vor allem am Hauptgang zu finden.

Wo die Bauchspeicheldrüse liegt

Die Bauchspeicheldrüse liegt quer im Oberbauch hinter dem Magen. Der Kopf der Bauchspeicheldrüse macht den größten Anteil aus. Dieser liegt etwa beim 2. - 3. Lendenwirbelkörper und liegt direkt neben dem Zwölffingerdarm.

An dieser Stelle gelangt auch der Pankreasgang in das Darmsystem, um dort Verdauungssekrete abzugeben.

Im Vergleich zu anderen Organen wie der Leber verändert sich die Position der Bauchspeicheldrüse bei der Ein- und Ausatmung nur wenig.

Funktion des endokrinen Gewebes der Bauchspeicheldrüse

In dem endokrinen Teil der Bauchspeicheldrüse werden die Hormone Insulin und Glukagon gebildet. Sie können in der Bauchspeicheldrüse direkt über Blutgefäße in den Blutkreislauf abgegeben werden. Sie sind vor allem für den Zuckerstoffwechsel wichtig und den Blutzuckerspiegel.

Das produzierte Insulin wird ins Blut abgegeben, wenn dieser ansteigt. Dies ist z.B. nach einer kohlenhydratreichen Mahlzeit der Fall. Über das Blut gelangt es dann in die Leber und andere Körperzellen. Dort sorgt es dann für die Aufnahme von Zucker in die Zellen.

Funktion des exokrinen Gewebes der Bauchspeicheldrüse

Der exokrine Teil der Bauchspeicheldrüse produziert Verdauungssäfte. Diese sind für die Aufschlüsselung und Zerteilung von Nahrung im Darm erforderlich.

Die Enzyme des Bauchspeichels können Eiweiße (Proteasen), Kohlenhydrate (Amylase) und Fette (Lipase) der Nahrung so aufspalten, dass sie die Darmschleimhaut aufnehmen kann.

Welche Erkrankungen bei der Bauchspeicheldrüse auftreten können

Durch eine Entzündung oder einen Tumor in der Bauchspeicheldrüse können verschiedene Erkrankungen auftreten.

Diese äußern sich meist durch Schmerzen an der Bauchspeicheldrüse, bzw. im Oberbauch, die sich bis zum Rücken ziehen können.

Aufgrund ihrer anatomischen Lage kann eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse auch zu einer Verstopfung der Blutgefäße führen. Zudem kann sie sich auf den Gallengang auswirken, wodurch die Galle gestaut wird und sich die Haut gelb färbt.

Die häufigsten Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse sind:

  • Diabetes mellitus
  • Bauchspeicheldrüsenentzündung
  • Mukoviszidose
  • Bauchspeicheldrüsenkrebs

Risikogruppen für eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse

Allgemein gilt, dass eine ausgewogene Lebensweise und Ernährung das Risiko einer Erkrankung der Bauchspeicheldrüse senken.

Besondere Risikogruppen sind Raucher. Sie haben gegenüber Nichtrauchern ein dreimal höheres Risiko an Bauchspeicheldrüsen-Krebs zu erkranken.

Auch regelmäßiger Alkoholkonsum kann sich negativ auf die Bauchspeicheldrüse auswirken und das Risiko für einen Tumor erhöhen.

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