Bei gepaarter assoziativer Stimulation (Englisch: Paired Associative Stimulation - PAS) handelt es sich um eine Methode zur Untersuchung der funktionellen Reorganisationsfähigkeit des Nervensystems.
Funktionelle Reorganisationsfähigkeit bedeutet, dass sich das Nervensystem in seiner Organisation verändern kann, um Funktionen zu erfüllen. Das heißt, es kann sich auf veränderte Bedingungen, die neue Funktionen erfordern, anpassen.
Bei diesem Verfahren wird eine elektrisch induzierte Stimulation von einem peripheren Nerv mit einer synchron laufenden transkraniellen Magnetstimulation über dem Hirnbereich des motorischen Kortex gepaart.
Aufgrund der gepaarten assoziativen Stimulation folgen Anpassungsvorgänge im Bereich des Kortex. Diese äußern sich vor allem in permanenten Änderungen synaptischer Abläufe.
Die gepaarte assoziative Stimulation (Paired Associative Stimulation, PAS) bezeichnet ein Paradigma, das aus einer sich langsam wiederholenden niederfrequenten Medianus-Nervenstimulation in Kombination mit einer transkraniellen Magnetstimulation (TMS) über den kontralateralen motorischen Kortex besteht.
Es wurde gezeigt, dass dieses Protokoll plastische Veränderungen der Erregbarkeit im menschlichen motorischen Kortex hervorruft. Die Prinzipien des Designs wurden nach der assoziativen Langzeitpotenzierung (LTP) bei Versuchstieren entwickelt, einem zellulären Mechanismus, der wahrscheinlich für das Lernen und das Gedächtnis relevant ist. PAS-induzierte Veränderungen der kortikalen Erregbarkeit haben eine Reihe von physiologischen Eigenschaften gemeinsam mit LTP.
Von besonderer Bedeutung ist die Tatsache, dass das Vorzeichen von PAS-induzierten Änderungen der Amplitudengröße der motorisch evozierten Potentiale (MEPs) vom genauen Abstand zwischen dem afferenten und dem magnetischen Impuls während des Eingriffs abhängt.
Durch Hebb ist bekannt, dass das menschliche Nervensystem in der Lage ist, kurz- oder langfristig sich funktionsbezogen zu reorganisieren.
Mithilfe der gepaarten assoziativen Stimulation konnte dies nachgewiesen werden. Weiterhin wird bei der gepaarten assoziativen Stimulation therapeutisches Potenzial vermutet.
Eine Reihe von Beobachtungen legen nahe, dass PAS-induzierte Erregbarkeitsänderungen eine funktionelle Bedeutung haben können.
PAS-induzierte Plastizität kann zur Aufklärung der Pathogenese neurologischer Störungen beitragen, bei denen angenommen wird, dass die Neuroplastizität eine pathogenetische Rolle spielt. Schließlich kann die PAS-induzierte Plastizität selbst therapeutisches Potenzial haben.