Mudra - Handgesten im Yoga
Die Mudra ist eine symbolische Handgeste (Handbewegung, Handstellung), die sowohl im alltäglichen Leben(siehe die Gruß-Geste Namaste), in der religiösen Praxis als auch im indischen Tanz ihre Anwendung findet. Übersetzt aus dem Sanskrit bedeutet Mudra das, was Freude bringt. Mud heißt Freude, aber auch Geste, um den Göttern zu gefallen. Ra bedeutet das, was gibt. Solche Gesten werden heutzutage vor allem mit der hinduistischen und buddhistischen (im letzten Fall insbesondere im esoterischen Buddhismus) Praxis in Verbindung gebracht und sind auch bei vielen Darstellungen von Buddhas, Bodhisattvas oder hinduistischen Gottheiten zu finden. Einerseits dienen sie der Darstellung einer religiösen Symbolik, andererseits haben sie auch eine ganz konkrete Funktion etwa als Teil einer Reinigungshandlung, um zum Beispiel Wohnräume spirituell zu reinigen. Für einige Richtungen des Yoga haben Mudras, über die symbolische Bedeutung hinausgehend, die Funktion, auf den Organismus zu wirken und sind so Teil der Yogapraxis. Die chinmudra (Zeigefinger und Daumen zusammen, Hände liegen auf den gekreuzten Beinen) soll den Energiefluss begünstigen. Die rechte Handfläche in der auf den gekreuzten Beinen liegenden Linken charakterisiert den Meditierenden (dhyanamudra). Die vishnumudra (Ringfinger und Daumen zusammen) wird bei Atemübungen eingesetzt. Mudra bezeichnet in den alten Hatha-Yoga-Texten energetisch, im besonderen Maße wirksame Übungen. In diesem Sinne kann jedes Asana (yogische Körperhaltung), wird dies in Verbindung mit bestimmten Konzentrationen ausgeführt, ebenfalls zur Mudra (z. B. Viparita Karani Mudra).