Das Anleiten von neuen Übungen erfordert mehr als nur das Zeigen der richtigen Bewegung – es geht darum, Vertrauen aufzubauen, Sicherheit zu gewährleisten und die Motivation der Mitglieder zu fördern. Wenn du als Trainer oder Fitness-Coach neue Übungen vermittelst, solltest du sicherstellen, dass deine Anleitung klar, verständlich und inspirierend ist.
Der IAABBS-Ansatz ist eine ausgezeichnete Methode, um diesen Prozess effizient zu gestalten. In diesem Blogbeitrag erklären wir, wie du diesen Ansatz in deiner Trainingspraxis nutzen kannst.
IAABBS steht für:
- Information
- Ausgangsstellung
- Ausführung
- Belastungsgestaltung
- Betreuung
- Schlussbemerkung
IAABS: die Schritte
1. Information – Der erste Schritt zur Klarheit
Bevor du mit der eigentlichen Übung beginnst, ist es wichtig, den Mitgliedern alle relevanten Informationen zu geben. Dies schafft Klarheit und hilft, die Übung mit einem klaren Ziel vor Augen zu starten.
- Name der Übung: Beginne damit, den Namen der Übung deutlich zu nennen. Dies hilft den Mitgliedern, sich den Bewegungsablauf besser vorzustellen und zu wissen, worauf sie sich einlassen.
- Funktion der Übung: Erkläre, welche Muskeln durch die Übung aktiviert werden und welchen Nutzen sie für den Körper hat. Zum Beispiel: „Diese Übung stärkt den unteren Rücken und verbessert die Körperhaltung.“
- Nutzen für das Mitglied: Verbinde die Übung mit den individuellen Zielen des Mitglieds. Ob es um Muskelaufbau, Fettabbau oder Beweglichkeitssteigerung geht – verdeutliche, wie diese Übung zu ihren Zielen beiträgt.
2. Ausgangsstellung – Die richtige Vorbereitung
Die Ausgangsstellung ist entscheidend für eine korrekte und sichere Ausführung der Übung. Ohne eine solide Basis können Fehler auftreten, die das Training weniger effektiv und riskant machen.
- Einstellen der Geräte: Achte darauf, dass alle Geräte richtig eingestellt sind, um eine sichere Ausführung zu gewährleisten. Dies gilt besonders für Geräte wie Maschinen oder Gewichte, die eine präzise Einstellung erfordern.
- Einnahme der Ausgangsposition: Zeige den Mitgliedern, wie sie die richtige Haltung einnehmen können. Dies umfasst die Position der Füße, der Hände oder des Körpers – je nach Übung. Achte darauf, dass sie sich wohl und stabil fühlen.
- Blickkontakt zum Mitglied: Der Blickkontakt ist nicht nur wichtig, um eine Verbindung herzustellen, sondern auch, um das Vertrauen zu fördern. Zeige deinem Mitglied, dass du aufmerksam bist und für Fragen oder Anpassungen da bist.
3. Ausführung – Die Kunst der Demonstration
Nun geht es ans Eingemachte: Die Übung selbst. Deine Aufgabe ist es, die Bewegung verständlich zu vermitteln und sicherzustellen, dass das Mitglied sie korrekt ausführt.
- Bewegungsidee: Erkläre, was das Mitglied während der Übung fühlen sollte und welche Muskeln besonders beansprucht werden. Dies hilft, die Übung zielgerichtet auszuführen.
- Übung demonstrieren: Zeige die Übung in aller Ruhe, Schritt für Schritt. Achte darauf, dass du langsamer und präziser ausführst, damit das Mitglied dir folgen kann.
- Wichtige Punkte bei der Ausführung: Gib klare Hinweise zu den wichtigsten Aspekten der Technik, etwa der Atmung, der Körperhaltung und der Kontrolle der Bewegung. Dies hilft, Fehler zu vermeiden und den vollen Nutzen aus der Übung zu ziehen.
4. Belastungsgestaltung – Die richtige Intensität finden
Die richtige Belastung ist entscheidend, um Fortschritte zu erzielen. Als Trainer solltest du sicherstellen, dass das Mitglied mit der richtigen Intensität arbeitet.
- Gewicht: Achte darauf, dass das Mitglied ein passendes Gewicht wählt. Es sollte herausfordernd, aber nicht zu schwer sein. Eine zu hohe Belastung kann zu Verletzungen führen, eine zu geringe führt zu weniger Effektivität.
- Tempo: Erkläre, wie schnell oder langsam die Übung ausgeführt werden sollte. Manche Übungen profitieren von einer langsamen, kontrollierten Ausführung, während andere von explosiven Bewegungen profitieren.
- Wiederholungen: Empfehle eine angemessene Anzahl an Wiederholungen und Sets. Dies hängt vom Trainingsziel ab – für Kraftaufbau sind weniger Wiederholungen bei höherem Gewicht ideal, für Ausdauer mehr Wiederholungen mit leichterem Gewicht.
5. Betreuung – Motivieren und Korrigieren
Während die Mitglieder die Übung ausführen, ist deine Aufgabe als Trainer, ihnen aktiv zu helfen und zu motivieren.
- Blickkontakt, Lächeln, Loben: Ein freundliches Lächeln und positive Bestätigung helfen dabei, das Mitglied zu motivieren und zu ermutigen. Zeige Anerkennung für Fortschritte, egal wie klein sie erscheinen mögen.
- Bestätigen, Berühren: Bestätige, wenn das Mitglied die Übung richtig ausführt, und gib gegebenenfalls leichte Hilfestellungen oder Korrekturen durch sanftes Berühren.
- Korrigieren, Bremsen: Wenn das Mitglied die Übung nicht korrekt ausführt, bremse die Bewegung und gib eine präzise Anleitung zur Verbesserung.
- Fordern, Nachfragen: Fordere das Mitglied heraus, das Beste aus sich herauszuholen, ohne die Technik zu gefährden. Frage nach, ob es sich gut anfühlt und ob es Anpassungen benötigt.
6. Schlussbemerkung – Motivation für den nächsten Schritt
Nach der Übung ist es wichtig, dem Mitglied Feedback zu geben und es für die geleistete Arbeit zu loben. Dies stärkt die Motivation und gibt Orientierung für die Zukunft.
- Nutzen wiederholen: Fasse noch einmal zusammen, wie die Übung dem Mitglied hilft, seine Ziele zu erreichen und welchen Nutzen es aus der Übung zieht.
- Loben: Bestätige die Leistung des Mitglieds und lobe es für die Ausführung. Ein einfaches „Gut gemacht!“ kann oft mehr bewirken, als man denkt.
- Hinweis für das nächste Training: Gebe eine kleine Hausaufgabe oder einen Hinweis mit auf den Weg, wie das Mitglied beim nächsten Mal die Übung noch weiter verbessern kann.
Fazit
Das Anleiten von neuen Übungen ist mehr als nur das Vorzeigen von Bewegungen. Es geht darum, eine sichere, effektive und motivierende Trainingsumgebung zu schaffen, in der das Mitglied sich kontinuierlich verbessern kann. Der IAABBS-Ansatz bietet eine strukturierte Methode, um dies zu erreichen.