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Bereich: Training

Was ist die Borg Skala?

Die Borg Skala ist ein Hilfsmittel zur Bewertung des subjektiven Belastungsempfindens. Die empfundene Anstrengung während einer Belastung wird dabei mithilfe einer vorgegebenen Einteilung subjektiv beschrieben.

Die Borg Skala kann zudem als Instrument für die Trainingssteuerung genutzt werden. Sie wurde von dem schwedischen Physiologen Gunnar Borg entwickelt.

Grundprinzip der Borg Skala

Bei der Borg Skala wird davon ausgegangen, dass das Belastungsempfinden mit der Herzfrequenz zusammenhängt. Die gemessene Herzfrequenz während einer Trainingseinheit wird mit dem Wert 0,1 multipliziert.

Der daraus resultierende Wert RPE (Received Perception of Exertion) spiegelt in der Borg Skala das entsprechende Belastungsempfinden wider.

Die Formel für die Borg Skala lautet also:

RPE = Herzfrequenz x 0,1

Aufbau der Borg Skala

Die Borg Skala beginnt bei dem Wert 6 und endet bei 20. Das liegt daran, dass die Ruhe-Herzschlagfrequenz bei gesunden Menschen bei etwa 60 Schlägen pro Minute liegt und die maximale Herzschlagfrequenz bei etwa 200 Schlägen pro Minute.

Die Einteilung der Borg Skala von 6 bis 20 bietet eine feine Abstufung des subjektiven Belastungsempfindens, die sich von „sehr, sehr leicht“ bis zu „sehr, sehr schwer“ erstreckt.

Die Borg Skala als Instrument zur Trainingssteuerung

Je nachdem, in welcher Kategorie sich der eigene Wert in der Borg Skala wiederfindet, ist das Training also zu leicht (sehr, sehr leicht – leicht), angemessen (etwas anstrengend – anstrengend) oder zu schwer (sehr schwer – sehr, sehr schwer).

Entsprechend kann das Training an das eigene Belastungsempfinden angepasst werden.

Borg Skala: Unterschiede Beanspruchung und Belastungsempfinden

Warum misst die Borg Skala das Belastungsempfinden und nicht etwa die Belastung? Eine Belastung ist unter vorhandenen Angaben zur Trainingseinheit, z.B. eine Fahrradstrecke mit Zeitangabe, für alle gleich. Die Belastung ergibt sich aus z.B. Dauer und Intensität einer Einheit.

Das bei der Borg Skala genutzte Belastungsempfinden ist bei jedem Menschen jedoch unterschiedlich. Es spiegelt die subjektiv erfahrene Belastung wider und ist für den sportlichen Erfolg entscheidend. Das Belastungsempfinden ergibt sich aus Parametern wie z.B. Herzfrequenz, Atmung oder Schmerzen.

Mithilfe der Borg Skala und des berechneten Belastungsempfindens lässt sich das Training individuell für jeden Menschen anpassen.

Anwendbarkeit der Borg Skala

Vor allem im Bereich Ausdauer wird die Borg Skala gerne genutzt. Die Orientierung an der Herzfrequenz gilt im Ausdauer- und Gesundheitssport als zweckmäßig, da es einen nachgewiesenen Zusammenhang zwischen Herzfrequenz und Arbeitsintensität gibt.

Inzwischen gibt es aber auch modifizierte Borg Skalen, die sich an anderen Referenzwerten wie der Atemfrequenz orientieren und damit auch für andere Sportbereiche geeignet sind.

Vorteile der Borg Skala

Die Borg Skala bringt viele Vorteile mit sich. Denn mithilfe der Borg Skala ist eine schnelle und einfache Einschätzung des Belastungsempfindens bei einer sportlichen Einheit möglich. Entsprechend kann das individuelle Training immer wieder angepasst werden.

Das ist besonders praktisch, wenn andere Testverfahren gerade nicht zur Verfügung stehen. Die Werte können auch über lange Zeit oder zwischen verschiedenen Sportlern verglichen werden.

Nachteile der Borg Skala

Der Vorteil der schnellen Einschätzung mithilfe der Borg Skala bringt aber auch einen Nachteil mit sich: Der Wert kann ungenau sein.

Ist ein genauer Wert wichtig, sollten daher weitere Testverfahren zur Borg Skala hinzugezogen werden.

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